Die 49. Pokalregatta der nordischen Folkeboote beim Yachtclub Meersburg.
Gerhard Kunze hatte im Vorfeld der Regatta viel zu telefonieren, um die erforderlichen zehn Meldungen auf die Beine zu stellen, damit wir in Meersburg eine Ranglistenwertung zusammenbekommen würden. Und er hat es geschafft!
Die, die angetreten waren, wurden am Samstag mit äußerst angenehmen Bedingungen belohnt: am Vormittag zur Steuermannsbesprechung herrschten angenehme 20 Grad, etwa drei Beaufort aus West und eine leichte Welle.
Die Wettfahrtleitung um Alexander Tennigkeit hatte wohl eine Ahnung, dass die nächsten Stunden windmäßig entscheidend werden würden und le
gte einen Kurs aus, der geeignet war, in kürzester Zeit das Maximum an Wertungen „herauszuholen“. Die ersten drei Wettfahrten liefen demgemäß über zwei up-and-down-Runden gemäß Segelanweisung gewissermaßen „gekürzt“ durch, was ein dicht segelndes Feld zur Folge hatte, in dem es immer wieder spannende Begegnungen gab: mit anderen Booten, mit Tonnen…. es wurden einige 360°-Strafen angenommen (und manchmal leider auch nicht angenommen) – und diejenigen, die „gekringelt“ haben, waren nicht zuletzt wegen der Kürze der Bahn im Wesentlichen „abgemeldet“.
Für die vierte Wettfahrt entschied die Wettfahrtleitung dann, den Kurs ungefähr zu verdoppeln. Damit änderten sich die Schwerpunkte der Taktik schlagartig von Feldtaktik zu Windtaktik. Aufgrund eines Drehers in nördlicher Richtung war der Start am Schiff plötzlich auch bei kurzer Linie deutlich bevorzugt und auf der Seeseite der Bahn war bei nach wie vor stehender Welle noch deutlich mehr Wind als unter Land. Schon auf der ersten Kreuz zog sich das Feld weit auseinander, was sich auf der zweiten Kreuz nochmal verstärkte.
So wie der Wind dann im Lauf der Wettfahrt abflaute, wäre es tatsächlich gut vertretbar gewesen, diese Wettfahrt mit „Sierra“ abzukürzen…
In einem Punkt waren sich alle einig: Es war gut, dass die Wettfahrtleitung nach der Steuermannsbesprechung keine Zeit verloren hatte – denn der Rest des Tages war dann zum Baden, Kartenspielen, Kaffee und Kuchen und für gute Gespräche besser geeignet als zum Segeln.
Erst kurz nach fünf kam nochmal eine leichte Brise aus Ost, mit der man noch eine Wettfahrt hätte segeln können – doch da hatten wir die maximal vier Wettfahrten des Tages bereits gefahren.
Das Abendessen war ausnehmend gut: Maultaschen mit grünem und Kartoffelsalat, offenbar hatte das Gastro-Team des Yachtclubs Meersburg ein glückliches Händchen mit der Wahl des Kochs – das Essen war vorzüglich.
Und zum Nachtisch hatte sich Nanni Zimmermann wieder die Arbeit mit Waffelteig und Erdbeeren für uns gemacht, was ebenfalls ein kulinarisches Highlight war.
Die Jugend eröffnete wieder ihre Cocktailbar und so fühlten sich die Gäste, eigentlich wie immer, sehr wohl in Meersburg.
Und dann kam „die Walze“: wir standen auf der Mole in Meersburg und sahen das graublaue Ungetüm von Süden her übern See kommen, wie es sich erst mit frischen Böen ankündigte, dann in kürzester Zeit Schaumkronen aufs Wasser brachte und nur wenige Minuten später schon die Brecher über die Mole ins Hafenbecken jagte und die Treppen auf der Innenseite in Wasserkaskaden verwandelte. Wer jetzt sein Boot noch nicht gut festgemacht hatte, der konnte nichts mehr dafür tun. Die Meersburger sorgten dafür, dass alle sicher im Partyzelt oder im Clubhaus blieben und keiner in der Gefahrenzone unter den großen Bäumen auf der Wiese war. Nach einer guten Stunden war alles vorbei.
Der Sonntagmorgen begann leicht nieselnd trüb. So konnten wir das leckere Seglerfrühstück, das der Verein wie jedes Jahr für uns bereitstellte, ein wenig länger genießen, denn mit dem Regen verschwand dann auch eine leichte Brise, die morgens noch aus Süd gestanden hatte und ging über in einen typischen Sonntagmorgen am See: still da liegendes Wasser, nur die kleinen Äste auf der Wiese erinnerten an den Sturm am Abend zuvor. Nachdem wir bis mittags gewartet hatten, war klar, dass der sportliche Teil am Sonntag nur noch in der Siegerehrung bestehen würde: Gerhard Kunze mit Uli Ober und Günther Steiner (SVPK) vor Alexander Denn (KS), Marcus Salomon und Peter Schiele; Dritte wurden Rolf Huber (KYC), Ralf Paetzel und Volker Lepper.
Ein ganz herzliches Dankeschön an die Crew des Yachtclub Meersburg zu Wasser und zu Lande – wir haben uns wohl gefühlt bei Euch und freuen uns schon auf nächste Jahr.
Zum fünfzigsten Jubiläum der Veranstaltung werden wir sicherlich die Werbetrommel rühren!
Erika Beyerle, GER 220