Ein halber Meter Vorsprung entscheidet den Goldpokal Per Jørgensen gewinnt den Gold Cup der Folkeboote vor Aarhus.
Aarhus 10.08.19 / So spannend war es beim Goldpokal noch nie! In der fünften und letzten Wettfahrt kämpften Per Jørgensen (Kolding) und Sören Kæstel (Hellerup) vor Aarhus auf der Zielkreuz darum, den entscheidenden zweiten Platz hinter dem Tagessieger Horst Schultze (Arnis) zu erobern. Meter um Meter schob sich Kæstels Boot an die vor ihm liegende Crew aus Kolding heran. Auf der Ziellinie lag Jørgensens Bugspitze nur noch einen knappen halben Meter vor Kæstel. Damit war er mit nur 9 Punkten Gewinner des Gold Cup 2019, der inoffiziellen Weltmeisterschaft der Nordischen Folkeboote. Wäre Kæstel vorn gewesen, hätten beide 10 Punkte gehabt und Kæstel hätte, weil er bei je einem Tagessieg für beide einen zweiten Platz mehr als sein Konkurrent gehabt hätte, gewonnen. Weitere Wettfahren verhinderte eine Gewitterfront mit Böen über 40 kn.
Den dritten Platz unter den 53 Booten aus Dänemark, Deutschland, Schweden, Finnland, Estland und Großbritannien erreichte die Strander Crew um Walter Furthmann, die mit zwei zweiten Plätzen vorgelegt hatte. Die Kipcke-Crew aus Kiel konnte wegen eines Materialdefekts in der letzten Wettfahrt nicht mehr starten und landete auf einem für sie enttäuschenden 12. Platz noch hinter Horst Schultze. Schultze überraschte nach schwächeren Platzierungen in den ersten drei Leichtwind-Wettfahrten bei zunehmendem Wind mit guter Taktik und enormer Speed an der Kreuz und einem dritten und einem ersten Platz.
Die einzige Flensburger Crew um Andreas Christiansen (FSC) belegte den 34. Platz mit einem 16. als bestem Einzelergebnis.
Bei schwierigen, durch vorbeiziehende Gewitterfronten und Strom geprägten Verhältnissen und der kurzen und steilen Welle gab es in den fünf Wettfahrten auf dem Revier zwischen Aarhus und Egå fünf unterschiedliche Tagessieger. Neben Jørgensen, Kæstel und Schultze waren das Anders Cederblad (Karlskrona), der Gesamtvierte, und Simon Osgood (Royal Thames), der Gesamtfünfte. Erst auf den Plätzen 6 bis 10 zeigte sich die sonst gewohnte Überlegenheit der dänischen Folkes. Mit Ausnahme der Siegercrew, die nur einen 10. Platz als schlechtestes Ergebnis streichen konnte, hatten alle anderen Crews mindestens ein bis zwei schlechtere Ergebnisse und viele auch „Fahrstuhlergebnisse“ - rauf, runter, rauf, runter. Der Wettfahrtleitung um Hans Friis (Jægerspris) gelang es trotz der drehenden und in der Stärke wechselnden süd- und südöstlichen Winde durch viele Bahnänderungen für faire Bahnen zu sorgen. Es wurde ausgesprochen fair gesegelt, Proteste gab es keine.
Den räumlichen Rahmen für die Veranstaltung bildete erstmals das erst im vergangenen Jahr mit der WORLDS eingeweihte International Sailing Centre Aarhus mit tollen räumlichen Verhältnissen und allem Komfort. Die Organisation auf dem Wasser und an Land bestand, angeführt von der unermüdlichen 2. Vorsitzenden Mette Rostgaard Evald, aus zahlreichen freiwilligen Helfern vom Veranstalter Sejlklub Bugten und dessen Nachbarverein Aarhus Sejlklub sowie einigen auswärtigen Vereinen.
Gesamtergebnisse auf manage2sail unter Folkboat Gold Cup 2019.
Erich Meerbach